Wichtige Information zur Corona Lage der Züchter & Welpenkäufer

Dieses Jahr ist zweifellos das verrückteste Jahr welches wir bisher erlebt haben. Auch in der Hundewelt hat Corona großes Chaos verursacht. Viele, die dieses Jahr Kontakt zu Hundezüchtern verschiedenster Rassen aufgenommen haben, mussten feststellen, dass Corona einen „Hundeboom“ ausgelöst hat. Nicht nur in Deutschland. Dieses Phänomen ist in unzähligen Ländern zu beobachten. Leider nutzen viele unseriöse Züchter und Vermehrer diesen Boom aus, um ihre Hunde teilweise für das dreifache zu verkaufen, als zuvor „ohne Corona“. Das Kuriose ist, dass teilweise 2000€ - 3000€ für Mischlinge bezahlt wird, bei denen keinerlei Gesundheitsuntersuchungen an den Elterntieren vorgenommen wurden. Oftmals konnte man beobachten, dass die Hündin im Frühjahr bereits einen Wurf liegen hatte und jetzt plötzlich wieder. Die Hündinnen werden also bei vielen dieser Menschen ausgebeutet… Nur damit die Menschen jetzt sofort einen Hund haben können.

Auch die seriösen Züchter haben dieses Jahr Anfragen wie noch nie. Fast täglich bekommt man Anrufe, Mails oder Whatsapp Nachrichten. Hier stellt man ebenfalls fest, dass viele dieser Anfragen darauf abzielen, so schnell wie möglich einen Hund zu bekommen. Natürlich verstehen wir, dass es schwierig ist, lange zu warten, wenn die Entscheidung gefallen ist, dass ein neues Familienmitglied einziehen soll. Jedoch sollte die Ungeduld nicht Antrieb dafür sein, plötzlich von unseriösen Vermehrern einen Welpen zu kaufen und dafür das dreifache an Kaufpreis zu stemmen. Natürlich hat Corona dafür gesorgt, dass viele plötzlich Homeoffice machen können und es somit einfacher ist einem Hund gerecht zu werden. Aber man sollte bedenken: Corona wird irgendwann wieder verschwinden. Bzw. wir werden damit umgehen können und Normalität kehrt (hoffentlich) wieder ein. Und damit verschwindet womöglich auch wieder das Homeoffice. Was nicht verschwinden wird, ist der (dann vielleicht pubertierende) Hund. Der Hund, der bis dahin daran gewöhnt war, dass immer jemand Zuhause ist. Plötzlich muss er doch unzählige Stunden am Tag allein bleiben. Wir hoffen, dass das bei den vielen Familien, die dieses Jahr einen Hund adoptiert haben, bedacht wurde. Ansonsten befürchten wir, dass die Tierheime „nach Corona“ voll wie nie sein werden. Unser Appell an dieser Stelle ist: Überstürzen Sie nicht die Anschaffung eines Hundes. Unterstützen Sie keine unseriösen Verpaarungen! Achten Sie auf Gesundheitsuntersuchungen der Eltern. Achten Sie darauf, dass die Mutterhündinnen nicht ausgebeutet werden! Achten Sie auf Seriosität! Kaufen Sie nur vom seriösen Züchter oder von dem seriösen Tierschutz! Auch wenn Sie dann vielleicht einige Monate, oder sogar ein Jahr auf Ihr neues Familienmitglied warten müssen!

Auch bei vielen seriösen Züchtern ist momentan der Kaufpreis für ihre Schützlinge gestiegen. Durch die Pandemie sind sehr viele Utensilien, die zur Welpenaufzucht nötig sind, ebenfalls im Preis gestiegen. Dies muss der Züchter nun auf den Kaufpreis rechnen. Aber niemals würde ein seriöser Züchter das Doppelte oder Dreifache vom „vor Corona Kaufpreis“ nehmen. Das wird nur von unseriösen Vermehrern gemacht, die möglichst viel Geld durch die Welpen erzielen möchten.

Uns liegt aber noch ein weiterer Punkt auf dem Herzen. Dieses Jahr war, wie erwähnt, verrückt. Neben den oben genannten „spontanen“ Entschlüssen von vielen, dass jetzt sofort ein Hund hermuss und sie dafür bereit sind unverschämte Kaufpreise zu zahlen, gibt es auch Familien denen sehr wichtig ist zu wissen, woher ihr neues Familienmitglied kommt. Ihnen ist wichtig, welche Gesundheitsergebnisse die Elterntiere haben, was man von den Ahnen weiß und wie die Elterntiere vom Wesen her sind.
Das ist sehr zu loben und absolut richtig. Das Portal steht im engen Kontakt zu seinen Züchtern und dieses Jahr fällt es besonders auf, dass es einige Personen gibt, die von einem Züchterbesuch zum nächsten Züchterbesuch gehen, um sich die Elterntiere anzuschauen. Teilweise werden auch die Deckrüdenbesitzer angeschrieben und man möchte auch den Papa persönlich kennen lernen. Selbstverständlich ist es sinnvoll viele Rassevertreter kennenzulernen, um herauszufinden, ob das wirklich die passende Rasse für die eigenen Bedürfnisse ist. Es ist ebenfalls ein legitimer Wunsch den perfekten Züchter zu finden und auch die Elterntiere vorab kennenzulernen.

Doch es gibt ein Problem: Die Pandemie.

Natürlich hat man jetzt viel Zeit, um sich mit der Anschaffung des neuen Familienmitglieds zu befassen. Doch diese Besuche sind besser aufgehoben, wenn die Pandemie vorüber ist. Aktuell sollte man sich mit Besuchen dieser Art deutlich zurückhalten.  Als Züchter ist man bemüht, die besten Familien für seine Welpen zu finden. Daher begrüßen und wünschen sich die meisten Züchter ebenfalls ein gründliches Kennenlernen. Solange die Pandemie aber noch nicht im Griff ist, sollte man dieses Kennenlernen auf das Telefon oder Videochat reduzieren. „Kennelhopping“ (Besuche bei zig verschiedenen Züchtern, um „seinen“ Züchter zu finden) und Deckrüdenbesichtigungen sollten aktuell wirklich nicht stattfinden. Verschieben Sie diese, bis die Besuche wieder gefahrlos vollzogen werden können.

Vor allem sollten diese Besuche nicht stattfinden, wenn bereits Welpen vorhanden sind.  Noch ein kurzes Wort zu diesem „Kennelhopping“. Auch außerhalb der Pandemie sind diese Besuche bei verschiedenen Züchtern, wenn bereits Welpen vorhanden sind(!), nicht nur positiv zu sehen. Natürlich ist es verständlich, dass man sich verschiedene Eindrücke holen möchte. Jedoch sollte man bedenken, dass die Welpen bei den ersten Besuchen noch kein starkes Immunsystem haben. Jeder Besuch, den der Züchter zulässt, stellt auch eine gewisse Gefahr für den Wurf dar. Wenn man also von einem Wurf zum nächsten fährt, bringt man immer auch seine eigenen Bakterien und Viren mit. Und somit auch die von anderen Züchtern. Wenn zum Beispiel Züchter A Probleme mit Giardien hat, kann es durchaus passieren, dass man aus Versehen diese bei Züchter B mit einschleppt. Wenn man also solch ein „Kennelhopping“ bei verschiedenen Züchtern macht, sollte man unbedingt ehrlich zu den Züchtern sein und erzählen, dass man dies vorhat. Sodass der Züchter auf besondere Hygiene achten kann, oder Ihnen mitteilen kann, dass er diese Gefahr besser nicht eingehen möchte. Gerade Corona hat uns doch gezeigt, wie schnell man durch ungeregelten Kontakt Schwierigkeiten verursachen kann. Wir empfehlen daher auch außerhalb der Pandemie Ihren Züchter zu finden, bevor Welpen geboren wurden. So ist es ja auch für alle Beteiligten viel schöner.

Bleiben Sie gesund und teilen Sie unsere Gedanken, damit Corona die Hundewelt nicht weiter negativ beeinflusst, wie es aktuell der Fall ist.

Quelle: flatcoated-zuechter.de

 
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